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25.04.2016 SIGNA präsentiert Sieger für die Alte Akademie in München

Anlässlich des internationalen, einstufigen Realisierungswettbewerbes „Alte Akademie“ in München präsentiert SIGNA die finale Entscheidung des Preisgerichtes vom Freitag, 22. April 2016 im Rahmen einer Pressekonferenz. Das aus Basel/Schweiz stammende Architekturbüro Morger Partner Architekten hat den Zuschlag für den Umbau der Traditionsimmobilie mit über 400jähriger Geschichte erhalten. Den zweiten Platz des Wettbewerbs belegten Christ & Gantenbein Architekten ebenso aus Basel/Schweiz und Platz 3 ging an das Londoner Büro Caruso St. John Architects.

Das Preisgericht stimmt fast einstimmig für die behutsamen und stimmigen Umbaupläne des Schweizer Architekturbüros Morger Partner Architekten, Basel inkl. dem Landschaftsarchitekten Maurus Schifferli, Bern und begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Die Verfasser verstehen sich nicht als Autoren, sondern als Interpreten des Gebäudeensembles – und es gelingt ihnen. Minimale Eingriffe oder Adaptionen reichen aus, um den Geist der unterschiedlichen Historie der Gebäude hervorzuheben. So wird das ehemalige Hettlage-Gebäude, unter denkmalgerechtem Erhalt der Fassade, rückgebaut und weiterentwickelt. Fassade und Arkade repräsentieren mit neuer Nutzung die Vergangenheit des Wiedemann-Gebäudes. Zitate aus der Architektursprache der Zeit unterstreichen die Feinfühligkeit der „neuen“ Architektur. Das Kopfgebäude der Alten Akademie – derzeit als Arkade ausgebildet – erhält eine Verkaufsnutzung und seine historische Fassade einschließlich des östlichen Mittelportals. Dieses steht nun wieder in direktem, visuellen Bezug zur Neuhauser Straße. Der Schmuckhof wird durch einen großzügigen Durchgang über die bestehende Eingangshalle attraktiv erschlossen. Bodenbelag und Decken werden hierbei erhalten. Mit der neuen Arkade im Schmuckhof als Zitat der Architektursprache der 50er Jahre wird dieser reizvoll ergänzt und die notwendige Abschirmung zu den darüber liegenden Wohnungen geschaffen. Der denkmalgeschützte Hofbelag bleibt erhalten. Die Gastronomienutzung im Erdgeschoß des Schmuckhof-Flügels wird für die Attraktivierung und Belebung des nun öffentlich zugänglichen Hofes positiv gesehen.

Insgesamt stellt der Beitrag einen wertvollen Lösungsansatz zur gestellten Aufgabe dar, der insbesondere durch die differenzierte Betrachtung der unterschiedlichen Epochen der einzelnen Gebäudeteile und deren architektonische Weiterentwicklung auch in denkmalfachlicher Sicht besonders überzeugen kann.“

Stararchitekt Sir David Chipperfield, der den Vorsitz des Preisgerichtes des Realisierungswettbewerbes innehatte, zeigte sich von den 11 Beiträgen der Architekturbüros sehr angetan. Er betonte nach der Entscheidung die hohe architektonische Qualität der unterschiedlichen Vorschläge und die bei allen gezeigte Sensibilität für das historische Gebäude. Zum Siegerentwurf von Morger Partner Architekten meint Sir David Chipperfield: „Heute ist ein sehr guter Tag für München und die Menschen dieser Stadt! Der Siegerentwurf von Morger Partner Architekten wird die Alte Akademie in neuem Glanz erstrahlen lassen und die pulsierende Innenstadt von München zusätzlich aufwerten. Ein historisch so bedeutsames Objekt im Herzen der Stadt wird durch die stimmige und sensible Formensprache des Schweizer Architekturbüros aufgewertet und weiterentwickelt.“

SIGNA, die im Dezember 2013 das Objekt „Alte Akademie“ vom Freistadt Bayern in Form eines 65jährigen Erbbaurechts erwerben konnte, hat gleich nach dem damaligen Zuschlag erklärt, dass die Immobilie in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt und den zuständigen Behörden generalsaniert werden soll. Der Münchner Stadtrat hat im November 2015 die Rahmenbedingungen für die zukünftige Nutzung beschlossen und hat festgelegt, dass es im historischen Gebäudekomplex eine Mischung aus Einzelhandel, Büros, Gastronomie und Wohnungen geben soll. Dies war Ausgangspunkt für den Wettbewerb. SIGNA Geschäftsführer DI Christoph Stadlhuber über das Ergebnis des Wettbewerbes ist deshalb besonders erfreut und betonte: „Wieder einmal zeigt sich anhand des Realisierungswettbewerbes für die Alte Akademie wie sehr eine enge Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Öffentlichkeit, Politik, Denkmalpflege und einem privaten Investor zu einem hervorragenden Ergebnis für alle Beteiligten führen kann. Das fast einstimmige Abstimmungsergebnis des Architektenwettbewerbes beweist, wie sehr der Vorschlag von Morger Partner Architekten die gesamte Jury überzeugen konnte.“

Generalkonservator Dipl.-Ing. Architekt Mathias Pfeil vom Bayrischen Landesamt für Denkmalpflege ergänzt: „Aus denkmalfachlicher Sicht ist hervorzuheben, dass die Gesamtstruktur des Objektes sowie die Fassade an der Neuhauserstrasse zur Gänze erhalten bleiben und das historische Erscheinungsbild modern weiterentwickelt werden. Hervorzuheben ist weiters, dass die Arkaden an der Neuhauserstrasse zwar redimensioniert aber im Grundsatz erhalten bleiben und die Eingangshalle im Schmuckhof als bedeutendstes Zitat der 50er Jahre für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird!“

Siegerentwurf von Morger Partner Architekten

Da das sensible architektonische Gleichgewicht durch keine weitere Stilebene erweitert bzw. überlagert werden kann, ohne völlig aus den Fugen zu geraten, stellen die wenigen notwendigen Eingriffe an den Fassaden interpretierende Rekonstruktionen dar. Dabei wird die Arkade im Kopfbau der Alten Akademie, dessen Legitimation durch die Einführung der Fußgängerzone obsolet geworden ist, rückgebaut und das Mittelportal an der Ostseite an ganz leicht versetzter Stelle wieder reaktiviert.

Um den Schmuckhof der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wird die Eingangshalle zum Außenraum und erfährt eine neue urbane Bedeutung. Der Durchgang wird zum repräsentativen Entrée für den Schmuckhof, wie auch für die Büronutzungen sowie die Wohnungen im Obergeschoß. Durch die geschickte Positionierung der unterschiedlich lärmsensiblen Wohnbereiche, wird auf möglichen Außenlärm typologisch reagiert und dort innerstädtisches, urbanes Wohnen ermöglicht.

Durch den Wegfall der Arkade im Kopfbau der Alten Akademie mutiert der ehemalige Ausstellungsraum wieder zu einem einheitlichen attraktiven Innenraum. Die Hettlage-Arkade bleibt erhalten, an der Neuhauser Strasse redimensioniert sich die Tiefe der Arkade. Die Fassaden von Hettlage und der Alten Akademie werden ganz im Sinne ihrer Schöpfer restauriert. Durch die defensive Dachgeschoßnutzung kann die Dachlandschaft zur Neuhauser Straße weitestgehend beibehalten werden. Die Einzelhandelsnutzungen sind an der Neuhauser Straße situiert, der Schmuckhof wird mit Gastronomie sowie Kleinläden belebt. Ab dem 3. Obergeschoß sind im Bereich Hettlage und Alte Akademie verschieden große Büroflächen mit den zugehörigen Nebennutzflächen geplant.

Insgesamt umfasst das Projekt rund 22.000 m² Mietfläche. Die Anteile für Wohnen liegen bei über 20%, für Handel und Gastronomie bei 2/3 und der Rest entfällt auf Büros.

Zeitplan

Wettbewerbsergebnis April 2016; Verfahrensabstimmung mit Landeshauptstadt München bis September 2016; Baugenehmigung geplant Q1/ 2018; Baufertigstellung im Jahre 2019.




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